Elisabeth Schroll
Institutions- und Provenienzforschung

Mit dem Begriff Provenienzforschung wird üblicherweise die Recherche nach der Herkunft von Objekten bezeichnet. Relevant sind Objektbiographien vor allem dann, wenn diese ihren rechtmäßigen Eigentümer*innen entzogen wurden – beispielsweise durch NS-Verfolgungsmaßnahmen oder Enteignungen nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR.

Durch Provenienzforschung werden die Umstände von Eigentumsübergängen mit der Sichtung von Archivalien, Kaufverträgen, Zollunterlagen, Auktionskatalogen und vielen weiteren historischen Unterlagen ermittelt.

Ausgehend von Unterlagen, die den Weg von Kulturgut, Alltagsgegenständen und Unternehmen dokumentieren, lassen sich Biographien nachzeichnen, Spuren zu Unternehmen und Objekten ermitteln.

Forschung zu Enteignungen in DDR und SBZ

Und genau hierin liegt mein Forschungsschwerpunkt: in der Recherche und Analyse von Unterlagen, die in Zusammenhang mit Enteignungsgeschichte(n) stehen, insbesondere von Kulturgütern in der DDR. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl Unternehmen als auch Objekte, die ihren Eigentümer*innen entzogen wurden. Seit 2017 erst wird die Provenienzforschung zu Kulturgutentzügen in der ehemaligen DDR vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert, entsprechend umfangreich ist der Forschungsbedarf.

Expertise

Provenienzforschung

bildet den Schwerpunkt meiner Tätigkeit – ich prüfe Ihre Objekte auf deren Herkunft hin und ermittle die Umstände von Eigentumsübergängen wie Verkäufen.

Biographieforschung

ist Teil solider Provenienzforschung – die Lebenssituation beteiligter Personen ist von höchster Relevanz für ihren Umgang mit Objekten.

Unternehmensgeschichte(n)

sind ein nicht unerheblicher Teil meines Forschungsinteresses.

Beratung

zu Provenienzforschung und -recherche leiste ich gerne, sollten Sie selbst in diesen Fragen tätig werden, hinsichtlich einer guten Vorgehensweise aber noch unsicher sind.

Über mich

Als Museologin und Historikerin setzte ich bereits im Studium meinen Fokus auf die Archivalienerschließung und Provenienzforschung. Während ich beim Büro der Kommission für Provenienzforschung in Wien hospitierte, sammelte ich praktische Erfahrung in der Provenienzforschung, lernte Archivbestände, gesetzliche Grundlagen und Praktiken der Forschung kennen. Meine Abschlussarbeiten verfasste ich zu NS-verfolgungsbedingtem Entzug von Kulturgütern („Raubkunst“) und der Aufrechterhaltung von Entzugstatbeständen in der SBZ und DDR.

Bei all dem waren mir Kenntnisse aus einer früheren Verwaltungstätigkeit im juristischen Bereich von Nutzen – die Interpretation von Gesetzestexten und deren historische Kontextualisierung sind ein wichtiger Bestandteil der Provenienzforschung. Seit Abschluss meines Studiums recherchiere ich im Auftrag von öffentlichen Institutionen und des Kunsthandels zu Objekt-, Unternehmens-, und Lebensgeschichten.

Provenienzforscherin Elisabeth Schroll

Mein Werdegang in Kürze

  • vor 2016 – Verwaltungstätigkeit im gewerblichen Rechtsschutz
  • 2016-2023 – Studium der Museologie und Geschichtswissenschaften in Berlin
  • 2020 – dato praktisch tätig in der Provenienzforschung

Forschungsschwerpunkte

  • Provenienzforschung zu Kulturgutentzügen in SBZ und DDR
  • Biographieforschung
  • Unternehmensgeschichte
  • Archiverschließung und Objektinventarisierung

Weitere Kenntnisse

  • Sprachen – Deutsch, Englisch, Italienisch, DGS (Grundkenntnisse)
  • Schriften – Kyrillisch, Sütterlin/Fraktur
  • Gewerblicher Rechtsschutz – Deutsches und Europäisches Patentrecht, Markenrecht, Urheberrecht

Mitgliedschaften und Sonstiges

  • Mitglied im Arbeitskreis Provenienzforschung e. V.
  • Mitglied im Deutschen Museumsbund
  • Stipendiatin/Alumna der Studienstiftung des Deutschen Volkes
  • 2024 ausgezeichnet mit dem Alma-Rosé-Preis

Kontakt

Stellen Sie mir gerne Ihre Fragen via E-Mail an elisabeth.schroll @ storica.de oder telefonisch an +49 1577 7825281.